Musical – was?
“Musical – was?” lautet oft die Frage, wenn ich meinem Umfeld erzähle, womit ich mal wieder mein Wochenende und, zugegebenermaßen, auch irgendwie die Woche verbracht habe. “Bisschen Schauspiel, Singen und Tanzen und so”, erwidere ich dann jeweils. “Aha.” Und die Konversation ist zu Ende. Ok, nein, ganz so abrupt dann auch wieder nicht. Dafür bin ich viel zu sehr begeistert. Aber die Magie des Musicals lässt sich wirklich nur schwer in einem Alltagsgespräch erklären. Dazu muss man sie selbst erleben. Es steckt nämlich so viel mehr dahinter als nur: “Ah, Lion King, das ist doch ein Musical?”
Musical ist für mich das Wahrnehmen meines Körpers in seiner natürlichsten Form. Alles, was ich zum Singen, Tanzen und Schauspielern brauche, ist nämlich bereits da. Nun lerne ich jedoch meinen Atem, meine Bewegungen und meine Gefühle bewusst einzusetzen und zu kombinieren, um so etwas ganz Neues zu erschaffen. Klingt einfach und sieht noch viel einfacher aus, ist es aber nicht. Während meiner ersten Musicalstunde im Gravity9 haben wir uns im Kreis nacheinander Geräusche “zugeworfen” und, ganz unter uns, ich war restlos überfordert. Mein naturwissenschaftlich geprägtes Hirn lief auf Hochtouren, wollte ständig alle Inputs analysieren und mir mitteilen, wie ich nun zu antworten habe. Aber was dabei rauskam, war nur Stress und der gescheiterte Versuch, das perfekte Geräusch zu kreieren. Das gibt es aber nicht. “Ok”, hab ich mir dann gesagt, “das ist offensichtlich DER Kurs für dich”.
Seither verbringe ich mindestens einen Tag in der Woche im Gravity9, hüpfe diagonal, rollend und rückwärts durch den Raum, spreche wirre Wörter nach, spiele eine durchgeknallte Cheerleaderin oder singe gemeinsam mit anderen in der Endlosschleife “Mamma Mia”-Songs. Es macht so unglaublich viel Spass. Und ich lerne so viel über mich und die Welt, über andere Menschen und Perspektiven, über Zusammenarbeit und Disziplin, über Grenzen und wie man sie überwindet. Alles, was ich im Gravity9 lerne, kann ich auch ausserhalb anwenden. Ja, es kommt mir sogar regelrecht zugute. So wage ich es mittlerweile, durch das aufgebaute Vertrauen in meinen Körper einfach so vor andere Menschen zu stehen, spontan eine Rede zu halten oder die angespannte Stimmung in einer Gruppe durch wenige Inputs zu lockern.
Musical ist für mich mehr als nur Lion King. Es ist gemeinsam mit anderen das Leben in seiner vollen Intensität zu entdecken, zu fühlen, zu kreieren und dabei über sich selbst hinauszuwachsen. Es ist meine Leidenschaft, meine tägliche Challenge und ein Ort, an dem ich einzigartige Freunde gefunden habe, mit denen ich gemeinsam gestalten und wachsen kann.
Life – a Broadway-Musical?
“Wow, can you imagine a life where everything is like a Broadway musical, and everyone just kept singing and dancing the whole day long?!” was a line in a children’s comedy that my brother and I were watching together so many years ago. We laughed back then to the joke it was supposed to be, but what I really am saying is: “Oh boy, no no no, I cannot quite imagine such awesomeness, but I reckon it would be pretty legendary!” I mean the fact that I still remember the quote from the movie… it tells me I was back then already taken by musicals.
Three facts: Numero uno… Music has its way to get under my skin just with its sheer sense of flow and beauty. I believe every person has its style of music that captures them. Secondly… I love love looove playing with words and have always been listening to details said in songs and hilarious or serious conversations. I trust that most people wouldn’t deny themselves a juicy conversation that somehow charges them. Last, but not least… I have been dancing since I remember myself being able to make random decisions and as a 9-year-old felt confident enough telling my mother I had assigned myself into a dancing class and it just needed to be sponsored. Pretty please! Done! Okee, and what do we get out of these three? My passion for musicals and what they represent to me: the incredible art of music, funny dialogues, and awe-inspiring choreography masterpieces. Little big moments of creativity, which bring not only the performers, but also the audience, charming emotions. And voila: emotions make us feel alive! We end up coming closer to our true selves and be a better version of ourselves.
The other, everyday life side is where I do not seize to be amazed how the course of Gravity9 roots parallels as well. The coordination between your voice and inner body balance is important so well in professional business meetings, as in being on alpine mountaineering tours. Whether I negotiate with executives or am at thousands of meters altitude with 4 other people, who might be strangers to me, I want to be able to know my performance, trust it and be able to communicate clearly. Learning to feel my body, listen to my mind and express myself in a succinct manner is what musical theater has definitely helped me to enhance. So whatever daily situation I happen to step into, I would just say: mamma mia, here I gooo again - another rehearsal of active creativity. Whether it is with the wonderful folks of Gravity9 and actually singing super trouper songs or communicating with a fellow mountaineer on slightly defying gravity.